Postkarten/Ansichtskarten von Emmerzhausen von früher bis heute

 

 

 

 

 

Postkarte von Emmerzhausen aus dem Jahr 1904

Diese Ansichtskarte von Emmerzhausen wurde am 10. November 1904 abgestempelt. Damals war es noch üblich, dass man die Informationen oder Grüße auf die Bildseite der Karten schrieb. Auf die Rückseite kam ausschließlich die Anschrift des Empfängers. Mit großer Wahrscheinlichkeit handelt es sich um die erste Ansichtskarte des Ortes.

Das Foto oben zeigt eine Gesamtansicht auf den Ort. Bei dieser Aufnahme dürfte sich der Fotograf im Bereich des heutigen "Sonnenhanges" bzw. der "Schönen Aussicht" befunden haben. Auf der Gesamtansicht ist neben dem Blick ins "Daadetal" (Mitte) auch der Weg zu erkennen, der auf die "Stirn" führt (links).

Die Ansichtskarte zeigt links unten das Gasthaus von Gustav Mudersbach. Der Chronik ist zu entnehmen, dass Edmund Ernst (Bäckerei und Lebensmittel) im Jahr 1900 das Haus von Gustav Mudersbach erwirbt und dort eine Bäckerei einrichtet. Im Ort wird das Gasthaus später nur noch als "Ernste" bezeichnet.

Das kleine Foto unten rechts zeigt, den im Jahr 1890 errichteten hölzernen Aussichtsturm auf dem 637,6 m hohen "Kühlfelderstein". Vor 1914 errichteten Koblenzer Pioniere am Rande des "Stegskopfes" einen weiteren Turm, der als Landvermessungspunkt und zur Übermittlung von Lichtsignalen der kaiserlichen Armee diente. 1930 wird auf dem "Stegskopf" (654,5 m) ein  Stahlturm errichtet, der das Aussehen des "Stegskopfes" für mehr als 50 Jahre prägte. Im Jahr 1981 wurde dieser schließlich gesprengt.

 

 

     

 

Postkarte von Emmerzhausen um 1908

Diese Postkarte zeigt Emmerzhausen kurz nach der Errichtung und Fertigstellung der Dorfschule. Pläne für einen Neubau der Dorfschule gab es bereits im Jahr 1891. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Schule noch in der Dorfmitte in unmittelbarer Nachbarschaft zur 1930 abgerissenen Kapelle. 17 Jahre nach den ersten Plänen, also im Jahr 1908, wurde schließlich mit dem Bau der neuen Bildungseinrichtung begonnen. Bei der hier abgebildeten Postkarte handelt es sich jedoch nicht um eine echte Farbaufnahme. Die Dächer der Häuser wurden nachträglich gefärbt. Auf der Postkarte wird der Ort schon als Wintersportplatz bezeichnet.

 

 

 

 

 

Blick auf Emmerzhausen um 1910

Diese Postkarte stammt vermutlich aus den 1910er Jahren. Die Dorfschule ist bereits errichtet (großes Gebäude in der Mitte). Oberhalb der Schule reichen die vielen Felder und Wiesen bis an die damalige Bebauung heran. In den nachfolgenden Jahrzehnten wird dieses Gebiet vollständig bebaut sein. Der Bereich rechts oberhalb der Dorfschule wird als "In der Erzhard" bezeichnet - diese Bezeichnung spiegelt sich noch heute in der Straßenbezeichnung wieder. Die Gemarkungsbezeichnung könnte einen geschichtlichen Hintergrund haben. Vielleicht waren in diesem Bereich die Erzvorkommnisse besonders ertragreich und es haben sich in früheren Zeit hier größere Abbaugewerke befunden.

 

     

 

Blick auf Emmerzhausen um 1915

Diese Postkarte zeigt einen Blick auf Emmerzhausen um 1915. Vorne ist die alte Sprungschanze mit ihrem hölzernen Anlaufhügel zu erkennen. Ein Westerwälder Skiverband ist 1910 unter dem Protektorat von Graf Alexander von Hachenburg gegründet worden. Skivereine aus Neuwied, Daaden, Hachenburg, Marienberg und Wetzlar schlossen sich diesem Verband an. 1914 wurde eine Skisprungschanze und eine Rodelbahn auf dem "Stegskopf" gebaut. An die Zeit auf dem "Stegskopf" in diesen Jahren erinnert sich Siegfried Koch noch mit den Zeilen: "Welche glückliche Stunden verlebten wir auf Ski bei der steilen Abfahrt nach Norden, wo man in sausender Fahrt vom "Stegskopf" bis nach Emmerzhausen gelangte. Auf dem nach Süden leicht geneigten Plateau ließen sich schöne Übungen machen. Die von uns so genannte "Hindenburgwiese" gab den allgemeinen Übungshang ab. Die Sprungschanze zeigte ebenfalls manchen wohl gelungenen Sprung."

 

     

 

Postkarte Anfang der 1910er Jahre

Diese Postkarte erschien wahrscheinlich in den 1910er Jahren. Sie zeigt im oberen Bereich eine Totalansicht des Ortes. Der Blick geht bei dieser Ansicht über den Ort hinweg zum "Daadetal". Diese Totalansicht wurde im Bereich des heutigen "Sonnenhanges"/"Schöne Aussicht" aufgenommen. Im unteren Bereich der Postkarte ist der Gasthof "Ernst" abgebildet. An der Fachwerkstruktur lässt sich sehr gut erkennen, dass das Gebäude um den rechten Teil vergrößert wurde. Der Fotograf dürfte sich beim Erstellen dieser Aufnahme direkt neben der Kapelle befunden haben. Gegenüber des Gasthofes befand sich bis zum Jahr 1909 die Dorfschule. Nach der Schließung der Schule an dieser Stelle wurde in dem Gebäude ein Konsumladen betrieben. In dem Gasthof "Ernst" war bis in die 1990er Jahre eine Gastwirtschaft untergebracht. Mittlerweile wurde das Gebäude renoviert, jedoch wird es nicht genutzt.

 

 

 

 

 

Postkarte Mitte der 1910er Jahre

Diese Postkarte stammt wahrscheinlich aus der Mitte der 1910er Jahre. Dieses lässt sich an der 1909 eingeweihten Dorfschule gut bestimmen, welche in der Postkartenmitte (links) abgebildet ist. Die Postkarte zeigt im oberen Teil eine Gesamtansicht des Orts. Diese Aufnahme entstand im Bereich oberhalb der "Bergstraße". Der Blick geht über den Ort hinüber zur Dorfschule (Bildmitte). Anhand dieser Aufnahme lassen sich sehr gut die Fachwerkhäuser erkennen, die es zur damaligen Zeit im Dorf gab. Heute sind viele dieser Fassaden aus dem Ortsbild verschwunden. Neben der bereits erwähnten Dorfschule (Einweihung am 8. Februar 1909), zeigt die Postkarte im unteren Bereich den Gasthof "Ernst".

 
     

 

Postkarte Anfang der 1910er Jahre

Diese nachcolorierte Ansichtskarte von Emmerzhausen zeigt den Ort um das Jahr 1910. Dieses Jahr kann als sehr wahrscheinlich angenommen werden, da rechts neben dem eingefügten Foto die Dorfschule zu erkennen ist. Pläne für einen Neubau der Dorfschule gab es bereits im Jahr 1891. Zu diesem Zeitpunkt befand sich die Schule noch in der Dorfmitte in unmittelbarer Nähe zur alten Kapelle (abgerissen 1930). 17 Jahre nach den ersten Plänen, also im Jahr 1908, wurde schließlich mit dem Bau der neuen Bildungseinrichtung begonnen (Einweihung am 8. Februar 1909). Insgesamt kostete das Bauprojekt 35.000 Mark, wovon die Gemeinde 15.000 Mark aufbringen musste. Die restlichen 20.000 Mark kamen von der Staatsregierung.

Auf dem kleinen eingefügten Foto ist die Gastwirtschaft, Brot- und Feinbäckerei von Edmund Ernst zu erkennen. Diese befand sich damals in der Dorfmitte, gegenüber der abgerissenen Kapelle, an der "Hauptstraße". Bis in die 1990er Jahre wurde in diesem Gebäude noch eine Gastwirtschaft betrieben.

Auch wenn auf dieser Ansichtskarte die Farbe Grün gänzlich fehlt, so lässt sich dennoch gut erkennen, dass der Ort Emmerzhausen von Wäldern und Wiesen umgeben ist.

 

 

 

 

 

Postkarte der "Siegfriedhütte" auf dem "Stegskopf"

Diese Postkarte (wahrscheinlich um 1920) zeigt die "Siegfriedhütte" auf dem "Stegskopf". Bei der Postkarte handelt es sich um eine Zeichnung, die anschließend nachgefärbt wurde. Die Karte enthält zudem einige Informationen über die Hütte. Diese Wander- und Skihütte macht den Ort Emmerzhausen in früheren Zeit weit über die Grenzen des Westerwaldes hinaus bekannt. Zahlreiche Wanderfreunde kamen in den Sommermonaten auf den "Stegskopf" um von hieraus den herrlichen Weitblick zu genießen. In den Wintermonaten fanden hier Skiübungen, Skispringen und Rodelwettkämpfe statt. Die "Siegfriedhütte" enthielt einen Aufenthaltsraum mit Küche (Herd, Kochgeschirr), zwei getrennte Schlafräume mit je 6 Betten, 2 Keller und eine 2,8 x 12 Meter große Veranda. In der Hütte befanden sich sogenannte Hüttenbücher, hier konnten die Gäste einen Gruß hinterlassen. So mancher Eintrag erzählt von einer stürmischen Nacht auf den Höhen des Westerwaldes.

 

 

 

 

 

Die "Siegfriedhütte" auf einer Postkarte

Diese Postkarte aus dem Jahr 1915 zeigt die 1913 errichtete "Siegfriedhütte" auf dem 654,5 m hohen "Stegskopf". Es handelt es bei der Postkarte um eine gezeichnete Karte, die nachcoloriert wurde. Ostern im Jahre 1912 kam Siegfried Koch zum ersten Mal mit einem Freund auf den "Stegskopf" und nahm den 654,5 m hohen "Berg" in Augenschein. Nach einigen Organisationsarbeiten begannen bereits am 16. September 1913 die Arbeiten an den Fundamenten für die Hütte. Schon knapp sechs Wochen später, am 30. Oktober 1913, konnte das Richtfest gefeiert werden. Ein Zeitungsbericht vom 25. November kündete die Einweihung der Unterkunftshütte für den 30. November 1913 an. Zur beschriebenen Einweihung erschienen mehr als 80 Personen auf dem "Stegskopf" um die neue "Siegfriedhütte" zu betrachten.

Am 7. November 1921 trägt Siegfried Koch folgende Notiz in das Hüttenbuch der "Siegfriedhütte" ein: Der erste Schnee, nach einer erlebten stürmischen Nacht, der die Dachpappe der Hütte zum Teil herunterfegte. Das ganze Hüttle wackelte und drohte hinweggefegt zu werden, selbst in den Betten wackelte alles hin und her. Die Hütte trotzte aber allen Gewalten. Hab Dank liebes Hüttle, dass du uns diese furchtbare Nacht Unterschlupf gabst. Auf Wiedersehen.

 
     

 

Konsum-Verein Emmerzhausen übernimmt die alte Dorfschule

Um 1915 dürfte diese Postkarte erschienen sein. Herausgeber war der Konsum-Verein Emmerzhausen.  Der Verein, gegründet um 1900, erwarb 1908 die alte Dorfschule und richtete hier sein Verkaufslokal ein, welches unten links abgebildet ist. "Consum-Vereine" wurden durch die Bergarbeiter-Vereine schon 1903 in Daaden, Derschen, Friedewald, Niederdreisbach und Weitefeld eingerichtet. "Der Verdienst der Bergarbeiter ist...ein geringer", berichtete damals die Amtschronik. Die Bergarbeiter-Vereine versuchten, über die "Consum-Vereine", die lohnabhängige Bevölkerung mit preisgünstigen Nahrungsmitteln zu versorgen. Zu diesem Vorhaben die Amtschronik: "...,welche (gemeint sind die Konsumvereine) die Geschäftsleute stark schädigten." Die Postkarte zeigt unten rechts die 1913 errichtete Siegfriedhütte auf dem "Stegskopf". Die oben abgebildete Teilansicht auf den Ort Emmerzhausen zeigt einen Blick über das Dorf in Richtung "Stegskopf".

 

 

 

 

 

 

Ein beliebtes Postkartenmotiv auf dem "Stegskopf"

Zu einem beliebten Postkartenmotiv wurde die "Siegfriedhütte" auf dem "Stegskopf". So manche Wandervögel und Gäste ließen sich vom Fotografen vor der idyllisch gelegenen Hütte ablichten. Dem Absender dieser Postkarte ist die kleine Mogelei auf der Vorderseite der Karte nicht entgangen. Bei der Höhenangabe wurden doch tatsächlich 10 Höhenmeter hinzugemogelt - der "Stegskopf" liegt auf 654,5 Meter über dem Meer.

Dieses kleine Lied wurde in der "Siegfriedhütte" geschrieben. Die dort ab Mitte des Zweiten Weltkrieges einquartierten Familien haben die Zeilen zusammengereimt und die Kinder sollen das Lied immer wieder gesungen haben.

Im Westerwald ein kleines Hüttchen stand. Wohl auf dem "Stegskopf" dicht am Waldesrand. Drin wohnen viele Menschen groß und klein. Doch ihre Heimat ist am schönen Rhein. - Weil uns der Tommi wohl bei Tag und Nacht. Mit vielen Bomben groß und  klein bedacht. Da zogen wir aus unser Heimat fort. Und fanden diesen stillen schönen Ort. - Nicht weit vom Hüttchen ist ein kleiner Quell. Das Wasser fließt so klar und silberhell. Aus tiefstem Erdenschoß kommt es heraus. Wir tragens eilend hin zum kleinen Haus. - Wenn Abend dann die Sonne untergeht. Und rauer Sturmwind um das Hüttchen weht. Dann sitzen wir beim trauten Lampenschein. Und leise fällt uns dann die Heimat ein.

 
     

 

Wandervögel vor der "Siegfriedhütte"

In ihrer Blütezeit (1920-1935) war die "Siegfriedhütte" ein beliebtes Wanderziel für Wanderfreunde aus Nah und Fern. Die sonntäglichen Ausflüge zum "Stegskopf" gehörten fest zum Familienprogramm. Bei der Festlegung der Bahnlinie Friedewald-Würgendorf wurde im Anschluss an den "Truppenübungsplatz Stegskopf" die Türschwelle der "Siegfriedhütte" mit + 636,56 N.N. bestimmt.

Gegen Ende des Zweiten Weltkrieges wurde die Hütte mehrfach ausgeraubt und teilweise zerstört. Nach Reparaturarbeiten konnte am 4. Juni 1950 die Neueinweihung der "Siegfriedhütte" gefeiert werden. Mit diesen Programmpunkten wurde dieser Festakt gefeiert: 1. Musikstück: Marsch (Zitherverein Emmerzhausen); 2. Gemeinsames Lied: Wer recht in Freuden wandern will; 3. Begrüßungsansprache durch Herrn Kreisbaumeister Münker; 4. Gedicht: Fräulein Elvira Ginsberg, Emmerzhausen; 5. Lied: Heimat (Männergesangverein Derschen); 6. Ansprache des Herrn Amtsbürgermeisters Meyer-Delvendahl; 7. Lied (Männergesangsverein Deschen); 8. Musikstück: Marsch (Zitherverein Emmerzhausen)

 

 

 

 

 

Das Gelände bei der "Siegfriedhütte" als Postkarte

Eine sehr interessante Postkarte, wahrscheinlich um 1920 erschienen. Die Karte zeigt das Gelände um die Hütte (Blickrichtung Emmerzhausen) und eine Ansicht der Ski- und Wanderhütte auf dem "Stegskopf". In unmittelbarer Nähe zur "Siegfriedhütte" befand sich die Braunkohlegruppe "Adolphsburg". Diese Grube hatte mehrere Betriebsperioden. Wegen der Brennstoffknappheit nach dem Ende des Zweiten Weltkrieges wird noch einmal versucht auf dem "Stegskopf" Braunkohle zu gewinnen. Der Stollen hat eine Länge von 650 Meter erreicht. Teilweise sind 18 Mann auf der Grube beschäftigt. Die Gewinnung in der Grube "Adolphsburg" wird jedoch schnell wieder eingestellt, da sich der Aufwand einfach nicht lohnte.

 

 

 

 

 

Postkarte Panorama vom "Stegskopf"

Auch diese Ansichtskarte dürfte um 1920 erschienen sein. Sie zeigt die schöne Winterlandschaft des "Stegskopfes". Bei der Waldschneise handelt es sich um die sogenannte "Hindenburgwiese". Dieser Hang diente den Skiläufern als Übungshang.

Ausführlich berichtet Siegfried Koch in seiner 1925 erschienen Broschüre mit mehreren Fotos mit dem Titel "Was meine Ski erzählen" über die ersten Anfänge des Skilaufes, damals noch Schneeschuhlauf genannt, im Westerwald. Am 13. Januar 1895 wurde Siegfried Koch Besitzer von einem Paar "Schneeschuhen", die er von einem Versandhaus Gebrüder Uderborg, Hamburg, bezogen hat. 25 Goldmark kosteten damals die Skibretter. Für damalige Zeiten viel Geld. "Mein Lehrlingsgehalt betrug damals monatlich 15 Mark", ist in der Broschüre nachzulesen.

 

 
     

 

Postkarte Emmerzhausen vor 1920

Diese Postkarte von Emmerzhausen zeigt eine Gesamtansicht des Ortes - wahrscheinlich vor 1920 aufgenommen. Die Einwohner ernähren sich von Ackerbau und Viehzucht. Daher ist der Ort umgeben von Wiesen und Feldern. Im Jahre 1919 lässt die Ortsgemeinde Emmerzhausen auf dem "Stegskopf" eine Viehweide herrichten. Die Kosten hierfür belaufen sich auf 37.500 Mark, davon trägt die Gemeinde 5.000 Mark. Die restlichen 32.500 Mark entfielen auf Beihilfen. Das die Viehhaltung für die Einwohner von Emmerzhausen wichtig ist, zeigen diese Daten einer Viehzählung aus dem Jahre 1924: Zwei Pferde, 212 Rindvieh, 86 Schweine und 68 Ziegen. Im Dorf wohnen am 10. Oktober 418 Einwohner.

 

 

 

 

 

 

Postkarte Blick auf Emmerzhausen um 1933

Blick auf Emmerzhausen um 1933. Die neue Kapelle oberhalb der Dorfschule ist auf dieser Aufnahme sehr gut zu erkennen. Sie wurde drei Jahre vorher neu errichtet. Die Außenanlagen wurden in der Zwischenzeit schon hergerichtet. Bei den beiden Tälern links und rechts der Kapelle handelt es sich um die sogenannte "Lange Bach" (links) und die "Kurze Bach" (rechts). Im Bereich der "Lange Bach" werden später die Straßen "Schulstraße" und "In der Erzhard" entstehen. Im anderen Tal wird die Straße "Schöne Aussicht" angelegt und zügig bebaut.

 

 

 

 

 

Dreiteilige Ansichtskarte vom "Stegskopf"

Diese Ansichtskarte, wahrscheinlich erschienen um das Jahr 1935, zeigt im oberen Teil eine Panoramaansicht des "Stegskopfes", auf dessen Höhe sich damals ein Aussichtsturm befand (schwach am Horizont zu erkennen). Dieser Turm wurde im Jahr 1930 errichtet und lockte mit der bereits 1913 errichteten "Siegfriedhütte" zahlreiche Wander- und Skifreunde auf den "Stegskopf". Auf der "Siegfriedhütte", dessen Namen sich vom Erbauer Siegfried Koch ableitet, konnten die Naturliebhaber zur damaligen Zeit sogar übernachten. In den letzten Jahren des Zweiten Weltkrieges waren hier mehrere Flüchtlinge untergebracht, deren Häuser während des Krieges zerstört wurden. Der Ansichtskartenausschnitt unten rechts zeigt den Eingang des Arbeitsdienstlagers "York von Wartenburg". Über dieses Lager ist Folgendes bekannt: Ab 1932 baute der Reichsarbeitsdienst (RAD) auf dem "Stegskopf" mehrere Unterkünfte, für deren Errichtung ein außerordentlicher Holzeinschlag im Distrikt "Bärenhecke" erforderlich war. Vorübergehend wurden die Männer des Reicharbeitsdienstes in diesen neuen Unterkünften untergebracht. Deren ursprüngliche Unterkunftshütte, welche sich unterhalb des "Stegskopfes" befand, diente ab diesem Zeitpunkt den Segelfliegern als Fliegerlager. Schon am 1. März 1934 zogt die RAD-Abteilung 5./240 mit 160 Arbeitsdienstlern in die neuen Unterkünfte auf dem "Stegskopf" ein. Nach einer Erweiterung des Lagerkomplexes wurde am 28. Juni 1939 das Lager als Ausbildungseinrichtung einer in Köln stationierten Polizeieinheit übergeben.

 

 

 

 

 

Postkarte Segelflugbetrieb um 1934

Diese Postkarte zeigt den Segelflugbetrieb, den es auf dem "Stegskopf" einmal gegeben hat. Oben ist noch die alte hölzerne Sprungschanze zu erkennen. Unten rechts erkennt man das Segelfliegerlager. Die Räumlichkeiten diente zuvor den Männer des Arbeitsdienstes als Unterkunft. Am Freitag, dem 29. März 1935, konnten auf dem "Stegskopf" zwischen dem "Sonnenscheinsbörnchen" und der "Siegfriedhütte" die ersten beiden kurzen Segelflugversuche unternommen werden. Seit Anfang März begaben sich jeden Sonntag um 8 Uhr brave Segelflieger auf den "Stegskopf", um dort zu üben. Die Männer des Arbeitsdienstes, die ebenfalls auf dem "Stegskopf" untergebracht waren, halfen bei den Starts gerne mit. Der erste Flug, bei dem sich der Segelflieger in ungefähr 30 m Höhe befand, dauerte genau 2 Minuten und 11 Sekunden. Der nächste Flug wahr schon um einige Minuten länger - so setzte der Segelflieger nach 4 Minuten und 25 Sekunden zur Landung an.

 
     

 

Emmerzhausen im Winter - Ende der 1930er Jahre

Blick auf Emmerzhausen vom 654,5 Meter hohen "Stegskopf" aus. Diese Postkarte dürfte Ende der 1930er Jahre  entstanden sein. Neben der bereits bestehenden "Siegfriedhütte" wird im Jahre 1914 eine Rodelbahn (2.400 m mit zwei Kurven) und eine Skisprungschanze errichtet. Die Schanze ist 2,50 Meter hoch (zuzüglich 50 Zentimeter Schnee) und hat eine Neigung von 30 Grad und einen Anlauf von 100 Meter. Der Auslauf beträgt 150 Meter. Der dazwischen liegende Weg (4 Meter breit) wird übersprungen. Am 8. Februar 1914 wird hier das erste große Sportfest mit Preisverteilung ausgetragen. 23 Jungen nahmen am Jugendlauf teil. Gemessen wurde sich in den Kategorien: Schneeschuhlauf und Rodelwettfahren.

 

 

 

 

 

Postkarte mit Blick auf Emmerzhausen

Diese Ansichtskarte von Emmerzhausen wurde am 12. Juni 1945 abgestempelt – dürfte aber bereits einige Jahre vorher erschienen sein. Die Karte zeigt einen Blick über das Dorf und das daran angrenzende "Daadetal" (Bildmitte).

Im Juni 1945 war für die Emmerzhäuser Dorfbevölkerung der Krieg schon ein wenig in Vergessenheit geraten. Alles in allem war es in den Kriegsjahren in Emmerzhausen ruhig geblieben. Am 22. Februar 1944 stürzte bei den "Trödelsteinen" ein amerikanischer B-17 Bomber ab. Ein Überlebender der Besatzung wurde nach Emmerzhausen gebracht. In der Nacht vom 28. auf den 29. März 1945 wurde das Dorf von amerikanischen Verbänden besetzt.

Anhand dieser Postkarte lässt sich sehr gut erkennen, dass die Landwirtschaft das Ortsbild und das tägliche Leben prägte. Auf den Wiesen oberhalb des heutigen Baugebietes "Schöne Aussicht" ist reihenweise das Heu auf sogenannten Kegeln oder Böcken zum Trocknen aufgestellt. Der Ort wirkt noch recht beschaulich und die Einwohnerzahl dürfte zum damaligen Zeitpunkt bei rund 475 gelegen haben. Auch interessant sind die Daten einer Viehzählung vom 3. Dezember 1943: 1 Pferd, 35 Jungvieh, 1 Bulle, 121 Kühe, 1 Schaf, 93 Schweine, 54 Ziegen, 566 Hühner, 107 Kaninchen und 43 Bienenstöcke. Auch die Wälder reichen unmittelbar bis an die Bebauung heran. Damals wie heute wird in Emmerzhausen intensive Haubergswirtschaft betrieben.

 

 

 

 

 

Postkarte Emmerzhausen und Umgebung

Diese Postkarte mit den drei Ansichten zeigt: eine Gesamtansicht des Dorfes, die "Siegfriedhütte" auf dem "Stegskopf" und das Naturdenkmal (Basaltsäulen) "Trödelsteine". Bei den "Trödelsteinen", die sich am Europäischen Fernwanderweg E1, weißt eine Hinweistafel auf die Entstehungsgeschichte der "Trödelsteine" hin. Folgender Wortlaut ist dort zu lesen: "Die Trödelsteine (313 m ü. N.N.) sind im Tertiär entstandene basaltische Stoßkuppen. Anders als im Hohen Westerwald, wo sich eine geschlossene Basaltdecke ausgebildet hat, bildeten sich hier nur einzelne Quellkuppen. Deutlich lassen sich aus der Art der Gesteinsgruppe drei verschiedene Ergüsse rekonstruieren, die von unten durch das devonische Grundgebirge gestoßen sind."

 

 

 

 

 

Postkarte zeigt Landwirtschaft

Diese alte Postkarte zeigt aufgestellte Heukegel, sogenannte "Hausten" im Bereich  "Auf der Stirn". Landwirtschaft war zur damaligen Zeit, wie überall im Westerwald, ein wichtiges Zubrot der Bevölkerung. Der Bereich "Auf der Stirn" wird auch heute noch landwirtschaftlich genutzt. Die Bauern der näheren Umgebung mähen hier mehrmals im Jahr das frisch gewachsene Gras und verwenden es zur Heuherstellung. Die Landwirtschaft war in der damaligen Zeit eine körperlich sehr anstrengende Arbeit, bei der oft die ganze Familie helfen musste.

In der Bildmitte erkennt man den "Stegskopf", auf dem sich heute der "Truppenübungsplatz Daaden" befindet. Von dem zweithöchsten Punkt des Westerwaldes aus (nur die "Fuchskaute" mit ihren 656,5 m ist höher) hat man einen herrlichen Blick auf die Umgebung. Der "Stegskopf" gehört allerdings zum militärischen Sicherheitsbereich und darf daher nicht betreten werden.

 

 

 

 

 

Postkarte Emmerzhausen nach 1940

Diese Postkarte zeigt einen Blick auf Emmerzhausen Anfang der 1940er Jahre. Das "Stegskopf-Dorf", wie es liebevoll genannt wird, gewinnt zunehmend an Größe. Die Anzahl der Häuser steigt. Links und rechts sind die Wiesen und Wälder gut zu erkennen. Einige interessante Informationen aus dem Jahre 1941: Von den 463 Einwohnern (Stand 10. Oktober 1941) gehen 86 Kinder zur Schule. In den 92 Häusern gibt es 111 Haushalte. Hier wohnen 209 männliche und 254 weibliche Personen. Im Dienste der Wehrmacht stehen 24 Personen.

 
     

 

 

 

 

Postkarte einer Waldpartie bei Emmerzhausen

Wo diese Aufnahme entstanden ist, kann nicht so einfach beantwortet werden. Wahrscheinlich ist es aber der Bach, der durch das "Elzbachtal" läuft. Interessant ist, was die Fotografen früher alles als Postkartenmotiv genutzt haben. Sollte es tatsächlich um das "Elzbachtal" handeln, dann wird hier im Jahre 1968 der Sportplatz gebaut. Bei dem ebenen Platz (in der Kartenmitte zu erkennen) könnte es sich dabei um den Standort hierfür handeln.

 

 

 

 

 

Gesamtansicht auf Emmerzhausen 1950er Jahre

Ein wenig wie eine Alpenpostkarte wirkt diese Karte aus den 1950er Jahren. Der Blick geht über "Die Lange Bach", und das Dorf hinüber auf den Berg "Auf der Stirn", an dessen Hang 1958 die Skisprungschanze gebaut wird. Vom Schanzentisch der Sprungschanze aus bietet sich später ein herrlicher Blick auf das Gebiet der "Struth". Dem Hochwald der "Struth" rückt man im Jahr 1958 teilweise zu Leibe und für die dort angesiedelten Häuser bzw. deren Einwohner legt man eine Straße an, die den Namen "Struthweg" trägt.

 

 

 

 

 

Postkarte der Skisprungschanze von Emmerzhausen

Mit über 2.100 Stunden in Eigenleistung (nur mit Hilfe von Hacke, Schaufel und einem Traktor) und der späteren Unterstützung der Bundeswehr (Skivereinsvorsitzender Walter Judt hatte diese Hilfe durch die Bundeswehr organisiert) wird die Skisprungschanze im Dezember 1957 fertig gestellt. Die Schanze wird als so genannte "Fallschanze" bezeichnet, der kritische Punkt liegt bei 54 Meter, die Neigung beträgt 35 Grad. Der offizielle Schanzenrekord liegt bei 47 Meter, im Training wurde aber schon über 50 Meter gesprungen.

Am 26. Januar 1958 wird die "Bergschanze" vor mehr als 5.000 Zuschauern durch den damaligen Regierungspräsidenten Dr. Schmidt eingeweiht. Sie ist die dritte Sprungschanze, welche in der Region errichtet wird. Die erste war vor dem 1. Weltkrieg auf dem "Stegskopf" erbaut worden. Die "Bergschanze" ist die größte in Rheinland-Pfalz. In den nächsten Jahren werden hier pro Saison verschiedene Meisterschaften ausgetragen. Leider muss die Schanze rund 20 Jahre nach der Eröffnung aufgrund von neuen Vorschriften für Meisterschaften geschlossen werden. Die Emmerzhäuser Jugend nutzt die Schanze und den Auslaufhügel noch bis Mitte 1990er Jahre als "Ski- und Rodelpiste". Heute erobert sich die Natur die Schanze immer mehr zurück.

 

 

 

 

 

Postkarte Blick auf Emmerzhausen im Jahr 1963

Auf dem kleinen Bildausschnitt ist der Gasthof "Ernst" an der Hauptstraße zu erkennen. Das große Foto zeigt eine Gesamtansicht auf den Ort im Jahr 1963. Zu diesem Zeitpunkt gibt es noch keine Verbindungsstraße zum Nachbarort Lippe (Nordrhein-Westfalen). Diese Anbindung wird im Mai/Juni 1964 fertig gestellt. Vorher war die einzige Möglichkeit mit dem PKW nach Lippe zu kommen über Daaden-Herdorf-Neunkirchen-Burbach. Die Straße (L 280) verläuft durch den Hochwald oberhalb der "Struth" (oben am Ortsrand zu erkennen) und dann durch die Felder nach links in Richtung der Landesgrenze zu Nordrhein-Westfalen.

 

 

 

 

 

 

 

Postkarte Dorfmitte von Emmerzhausen

Auf dieser Postkarte erkennt man sehr schön die Dorfmitte von Emmerzhausen mit ihren zahlreichen Fachwerkhäusern. Ein geregeltes Straßennetz, wie damals üblich, gab es nicht. Die Straßen verliefen einfach um die Häuser herum. Der Ausbau der "Hauptstraße" (L 280) brachte es daher mit sich, dass einige Häuser in der Dorfmitte dem Verkehr weichen mussten. Dieses Schicksal ereilte, neben der 1930 abgerissenen Kapelle, auch die Bäckerei von Paul Thielmann (1967 abgerissen) und das Sägewerk von Adolf Schmidt.

Im Frühjahr des Jahres 1958 wird die Dorfschule (größeres Gebäude in der Bildmitte, teilweise von Bäumen verdeckt) außen saniert. Es werden die Fenster im Keller renoviert oder ersetzt, die Schule wird neu verputzt und das Treppenhaus renoviert.

 

 

 

 

 

Blick auf Emmerzhausen um 1960

Diese Postkarte zeigt eine Gesamtansicht des Ortes um 1960. Unterhalb des Weges (im Vordergrund) befand sich der Friedhof. Er wird 1967 entfernt. Die Ortsgemeinde errichtet auf diesem alten Friedhof ("Wiesenstraße") einen Kinderspielplatz. Der neue Kinderspielplatz erfreut sich großer Beliebtheit. Die Kosten für den Kinderspielplatz betragen 15.000 Mark. Am "Eröffnungstag" des Spielplatzes stürmen rund hundert Kinder den neuen Spielplatz. Heute befindet sich der "neue" Friedhof am Ende des "Friedhofsweges" (auf der Postkarte nicht mehr zu sehen).

 

 

 

 

 

 

 

Postkarte von Emmerzhausen um 1964

Diese Postkarte stammt wahrscheinlich aus dem Jahr 1964. Der "Stegskopf" (oberhalb des Ortes) ist zu diesem Zeitpunkt noch relativ dünn bewaldet, ebenso der 628 m hohe "Höllenkopf" (am Bildrand links noch zu erkennen). Im Bereich des "Höllenkopfes" werden im Jahr 1953 drei Wasserquellen eingefasst und der Trinkwasserleitung zugeführt. In diese Maßnahme investiert die Ortgemeinde Emmerzhausen 3.000 Mark. Ab dem Jahr 1960 macht man sich erneut Gedanken über die Trinkwassergewinnung in diesem Gebiet. In einer Besprechung im Schloss Friedewald am 14. Juni 1960 einigt man sich darauf, dass die Ortsgemeinde Emmerzhausen zur Behebung ihrer Wassernot an das Versorgungsnetz des Lagers "Stegskopf" angeschlossen werden soll. Zur Behebung des "Wassernotstandes" hatte die Ortsgemeinde in den letzten Wochen zur Selbsthilfe gegriffen und versuchte eine Wasserquelle selbst an das Wassersystem anzuschließen. Die Bundeswehr erklärte sich schließlich bereit täglich 68 cbm Wasser an die Ortsgemeinde zu liefern, dafür mussten aber die "Wasserschürfarbeiten" eingestellt werden.

 

 

 

 

 

Die Schule ist erweitert worden...

Diese Postkarte (um 1970) zeigt den Erweiterungsbau an der Dorfschule (links, mittig im Bild), darüber die kleine Kapelle. Die Einweihung des Schulanbaues konnte am 8. November 1965 gefeiert werden. Für die Herrichtung des Schulhofes wurden 320 Tonnen Schotter verbaut. Auch in Emmerzhausen werden zwei Kurzschuljahre (1966) eingeführt. Die Schuljahre beginnen jetzt immer nach den Sommerferien. Außerdem wird das 9. Schuljahr jetzt als Pflichtschuljahr eingeführt (früher war dieses freiwillig). Leider bedeutet die Schulreform Anfang der 1970er Jahre das Aus für die Dorfschule Emmerzhausen. Die Volksschule schließt zum 31. Juli 1972 - alle Schulkinder aus Emmerzhausen müssen die Schule in Daaden (Hauptschule) besuchen. Die beiden alten Schulsäle in der Dorfschule werden 1972 zu einem Dorgemeinschaftshaus umgebaut. Im Neubau wird der Kindergarten untergebracht, welcher am 1. November eingeweiht wird. Ursula Ritter ist die erste Kindergartenleiterin. Der Kindergarten wird für einige Jahre zweigruppig geführt.

 

 

 

 

 

Postkarte Emmerzhausen kurz vor 1960

Auch diese Postkarte zeigt die Dorfmitte von Emmerzhausen. In der Mitte links erkennt man noch einen größeren freien Platz, hier wird in den nächsten Jahren ein Lebensmittelgeschäft errichtet. Nach der Errichtung des Gebäudes an dieser Stelle (Ecke "Wiesenstraße"/"Hauptstraße") schließt der "Tante Emma Laden" an der Ecke "Hauptstraße"/"Schulstraße". Das Lebensmittelgeschäft bietet alle zum Leben notwendige Lebensmittel für die täglichen Bedarf und wird von der Bevölkerung gut angenommen. Im Jahr 2000 gehen die Umsatzzahlen allerdings zurück und es kommt im November des gleichen Jahres zur Schließung. Bereits im April 2001 kann der Dorfladen wieder eröffnen und wird von Michaela und Rolf Gerold betrieben. Leider kann das Ehepaar die gewünschten Umsatzzahlen nicht erreichen und muss zum 30. April 2006 den Dorfladen schließen. In den nachfolgenden Jahren bemüht sich die Ortsgemeinde Emmerzhausen immer wieder, den Dorfladen zu eröffnen. Leider findet sich kein Pächter für die Immobilie und so muss im Herbst 2010 die Idee vom Dorfladen endgültig begraben werden.

 

 

 

 

 

Postkarte von Emmerzhausen um 1967

Bei dieser Postkarte handelt es sich wahrscheinlich um die erste bunte Karte. Die Ansichtskarte zeigt oben eine Gesamtansicht des Ortes. Am Bildrand links erkennt man die Rückansicht der im Jahr 1909 eingeweihten Dorfschule. Mit dem Bau der öffentlichen Einrichtung wurde bereits im Jahr 1908 begonnen. Die Obstbäume (Bildrand unten) sind in dieser Form heute nicht mehr vorhanden. Hier entstanden Anfang der 1970er Jahre die Häuser des "Friedhofsweges".

Weiter zeigt die Ansichtskarte im linken kleinen Foto den im Jahr 1967 für 15.000 DM neu errichteten Kinderspielplatz in der "Wiesenstraße". Einige Jahre vorher befand sich hier der Friedhof der Ortsgemeinde Emmerzhausen.

Das rechte kleine Foto zeigt das SPAR-Lebensmittelgeschäft von Egon Kober an der Hauptstraße. Das Foto gibt einen schönen Blick auf die Schaufenster, dieser in der Bevölkerung oft als "Tante Emma Laden" bezeichneten, früheren Einkaufsläden. Die angebrachten Metallschilder sowie die Automaten findet man heute ebenfalls nicht mehr an Außenfassaden von Einkaufsmärkten. In einem weiteren Raum (links) war jahrzehntelang die Post untergebracht. Heute dient das Gebäude als Wohnhaus mit angrenzender Werkstatt.

 

 

 

 

 

 

Postkarte von Emmerzhausen um 1970

Die Ansichtskarte zeigt oben links einen Blick auf die "Hauptstraße". Darüber befindet sich der "Friedhofsweg" mit der in den Jahren 1967/68 gebauten Friedhofshalle. Am Bildrand rechts erkennt man den um 1971 gebauten Einkaufsmarkt in der "Wiesenstraße".

Die obere rechte Ansicht zeigt einen Blick in die mit Fachwerkhäusern versehene alte Dorfmitte. In der Mitte der Dorfansicht erkennt man die 1909 eingeweihte Dorfschule und den 1972 in Betrieb genommenen Kommunalen Kindergarten.

In der Ansicht links unten sind am Bildrand einige Häuser der "Bergstraße" zu sehen. Darüber lässt sich der Verlauf der "Hauptstraße" in Richtung des Dorfausganges zum "Stegskopf" erkennen. Bei dem größeren Gebäude am Bildrand rechts handelt es sich um das 1970 fertig gestellte Versammlungshaus der "Versammlung Emmerzhausen".

Das letzte der vier Fotos, unten rechts, zeigt den Gasthof "Ernst", der sich an der "Hauptstraße" befand. Im Gebäude daneben befand sich der Lebensmitteladen von Egon Kober.

 

 

 

 

 

 

Skisportveranstaltung in Emmerzhausen

Das die Winter im Westerwald auch vor rund 50 Jahren schon schneereich waren, zeigt diese bisher fast unbekannte Emmerzhäuser Ansichtskarte. Der Blick des Fotografen geht über die Häuser in der "Borngasse" und "Hauptstraße" hinüber zur 1958 eingeweihten Skisprungschanze, wo zur Zeit der Bildaufnahme ein Skispringen stattzufinden scheint. Die zahlreichen Zuschauer verfolgen den Wettbewerb sowohl von der Höhe des Schanzentisches, wie auch vom gegenüberliegenden Auslaufhügel, aus. Bis in die 1970er Jahre hinein wurden auf der Natursprungschanze noch Springen durchgeführt, bevor diese aus Sicherheitsgründen eingestellt werden mussten, da der Straßenverkehr auf der neugebauten Durchgangsstraße L 280 immer mehr zunahm. Neben dem Blick zur Skisprungschanze zeigt die Ansichtskarte auf der rechten Seite das verschneite "Daadetal".

 

 

 

 

 

 

Postkarte aus dem Jahr 1986

Diese Postkarte zeigt: Oben links die Kapelle im gleichnamigen "Kapellenweg", eine Gesamtansicht des Ortes in Richtung "Langebach", die Ortsmitte mit ihrem Dorfpark (im Ort als "Lunapark" bezeichnet) und den Gasthof "Ernst", das Lager "Stegskopf" ("Truppenübungsplatz Daaden") sowie das Dorfgemeinschaftshaus und den Kommunalen Kindergarten (unten rechts), welche sich unterhalb der Kapelle befinden. Diese Ansichtkarte, herausgegeben ab November 1986, ist die letzte Karte, welche es speziell von Emmerzhausen gegeben hat. Die Auflage lag bei 3.000 Stück und der Verkaufspreis betrug damals 60 Pfennig pro Stück. Im Jahre 1993 wurde diese Ansichtskarte noch einmal neu aufgelegt.

 

 

 

 

 

Der Gasthof "Ernst" um 1990

Dieses Postkarte zeigt den Gasthof "Ernst" in der Dorfmitte von Emmerzhausen. Der Gasthof wurde in Fachwerkbauweise errichtet, im Vordergrund die neu angebauten Toilettenanlagen. Im Jahr 1955 wurde hier der Skiverein Stegskopf-Emmerzhausen e.V. gegründet. Jahrzehntelang wurde das Gebäude als Gasthof- und Gaststätte genutzt. Gegen Ende der 1990er Jahre stand das Gebäude lange Zeit leer und verfiel zusehends, bis sich ein Privatmann dem Gebäude annahm und es renovierte. Auch wenn das Gebäude zurzeit nicht genutzt wird, so konnte die wunderschöne Fachwerkfassade erhalten werden. Nicht unweit des Gebäudes befand sich jahrzehntelang die einzige gelbe Telefonzelle im Ort. Im Zeitalter der Mobilfunkgeräte wurde die Telefonzelle immer weniger genutzt und wurde letztendlich im Jahr 2003 abgebaut.